Als Folge des russischen Einmarschs in die Ukraine zeichnet sich ab, dass ab Herbst 2022 eine globale Nahrungsmittelkrise beginnen wird, die alle Länder Europas treffen und sich weltweit auswirken wird.

Um dies zu verhindern, ist es entscheidend, Russland zu stoppen, und zwar nicht nur mit militärischen Mitteln, sondern auch mit einem Embargo für alle aus Russland importierten Waren.

Besonders wichtig ist es, den Kauf von Öl und Gas unmittelbar zu beenden. Diese Warengruppe ist grundlegend für die Einnahmen, aus denen der russische Staat seine Armee finanziert.

Finanzierung des Krieges stoppen oder globale Nahrungsmittelkrise riskieren

Der Verzicht auf Gas- und Öllieferungen aus Russland ist für Europa wirtschaftlich und politisch herausfordernd, aber machbar. Vor allem aber ist er notwendig, um die Unabhängigkeit zurückzugewinnen.

Umgekehrt wird die Massnahme in Russlands Gas- und Ölsektor zu massiven wirtschaftlichen Problemen führen: Überproduktion, Abschaltung von Knotenpunkten des Gastransportsystems, Verringerung der Fördermengen usw.

Darüber hinaus werden die fehlenden Einnahmen auch politisch zu Problemen führen, weil weniger Haushaltsmittel für soziale Zwecke umverteilt werden können.

Sanktionen sind ein mächtiges und wirksames Instrument, um Russland und all diejenigen zu beeinflussen, die das herrschende Regime im Aggressorstaat unterstützen.

Die Sanktionen müssen jedoch verschärft werden. Erforderlich ist ein gemeinsames, einheitliches Handeln der EU-Staaten. Wirkung verspricht nur die konsequente Einstellung der Lieferungen aus Russland.

Gleichzeitig ergibt sich daraus die Chance, einen positiven Impuls für den Ausbau alternativer Energiequellen zu setzen und so das Potenzial für die Entwicklung einer insgesamt grünen Wirtschaft zu wecken.

Prof. Dr. Serhii Arefiev ist Wirtschaftswissenschaftler und Professor an der Nationalen Luftfahrtuniversität Kiew.

 

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